Literaturpreis Fulda 2025
Die Favoritinnen und Favoriten für den Literaturpreis Fulda 2025 stehen fest: Acht Autorinnen und Autoren sind mit ihren deutschsprachigen Romandebüts noch im Rennen um die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung der Stadt Fulda. Aus insgesamt 37 Romandebüts, die von 28 deutschsprachigen Verlagen eingereicht wurden, nominierten die fünf Mitglieder einer unabhängigen Jury nun die acht aus ihrer Sicht bemerkenswertesten Erstlingswerke. Die finale Entscheidung, wer den Literaturpreis Fulda 2025 erhalten wird, fällt Ende Januar 2025.
Bis zum 10. Oktober hatten Verlage die Möglichkeit, deutschsprachige Romandebüts aus dem aktuellen Herbst- beziehungsweise dem kommenden Frühjahrsprogramm als Vorschläge für den Literaturpreis Fulda 2025 einzureichen.
Die Jury für den Literaturpreis Fulda 2025 setzt sich zusammen aus dem Literaturkritiker Christoph Schröder, den Schriftstellerinnen Zsuzsa Bánk und Anna Yeliz Schentke, der Literaturkritikerin Julia Schröder und dem Schriftsteller Christoph Peters. Organisiert wird der Literaturpreis Fulda im Auftrag der Stadt Fulda und in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt von Silke Hartmann von der Agentur „Kulturperle – Kommunikation und Kulturmanagement“.
Auf der aktuellen Shortlist versammelt sind folgende Finalistinnen und Finalisten mit ihren Debütromanen:
Shortlist Literaturpreis Fulda 2025
Kathrin Bach: „Lebensversicherung“ (Voland & Quist)
Kathrin Bach, 1988 geboren, studierte Literarisches Schreiben und ist ausgebildete Buchhändlerin. Für die Arbeit an ihrem Romanprojekt „Lebensversicherung“ erhielt sie 2022 das Residenzstipendium für Literatur im Künstlerhaus Lauenburg. Sie lebt als freie Autorin und Lektorin in Berlin.
Clemens Böckmann: „Was du kriegen kannst“ (Hanser)
Clemens Böckmann studierte in Kiel, Leipzig, Lissabon und Tel Aviv. Er arbeitet als Filmemacher, Herausgeber und Autor unter anderem für Deutschlandfunk Kultur und unterschiedliche Zeitungen. Seit 2019 betreut er den Nachlass des Dichters und Skispringers Alvaro Maderholz.
Miriam Böttger: „Aus dem Haus“ (Galiani Berlin)
Miriam Böttger, Journalistin (ZDF), ist begeisterte Leserin von David Foster Wallace und Thomas Bernhard. Sie schreibt, seit sie denken kann, hatte aber nie Zeit (Familie), ihren Roman bei einem Verlag unterzubringen. Das hat sich vor ein paar Monaten geändert.
Paola Lopez: „Die Summe unserer Teile“ (Tropen)
Paola Lopez, geboren 1988 in Wien, ist Mathematikerin und promoviert interdisziplinär über Künstliche Intelligenz. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen und schreibt für den Merkur eine Kolumne zu KI. Für die Arbeit an ihrem Debütroman wurde sie mit dem Theodor Körner Preis 2023 gefördert.
Ricarda Messner: „Wo der Name wohnt“ (Suhrkamp)
Ricarda Messner, geboren 1989, ist Mitbegründerin und Herausgeberin des Flaneur Magazins, das sich pro Ausgabe einer Straße in einer anderen Stadt widmet und mehrfach ausgezeichnet wurde. „Wo der Name wohnt“ ist ihr Debütroman, für den sie das Alfred-Döblin-Stipendium erhielt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Laura Naumann: „Haus aus Wind“ (S. Fischer)
Laura Nauman, geboren 1989 in Leipzig, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus und seit 2022 Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihre Theaterstücke wurden im deutschsprachigen Raum zahlreich aufgeführt und ausgezeichnet.
Max Oravin: „Toni & Toni“ (Droschl)
Max Oravin, geboren 1984, lebt als Schriftsteller und Sound Artist in Wien. Seine audiovisuellen Textperformances wurden auf internationalen Festivals gezeigt. Seine Texte wurden sowohl im deutschsprachigen Original als auch in verschiedenen Übersetzungen in Literaturzeitschriften und Anthologien publiziert.
Fabian Saul: „Die Trauer der Tangente“ (Matthes & Seitz)
Fabian Saul, geboren 1986, ist Autor, Komponist und Chefredakteur des vielfach ausgezeichneten Magazins Flaneur. Das Magazin verfolgt einen kollaborativen und interdisziplinären Ansatz, der sich auch in Sauls Arbeit wiederfindet. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er als Komponist und Songwriter.
Geschichte der Auszeichnung
Seit 2019 wird jährlich der Literaturpreis der Stadt Fulda vergeben. Er würdigt das literarische Romandebüt der jeweiligen Buchsaison. Ermittelt wird die Preisträgerin beziehungsweise der Preisträger von einer fünfköpfigen Jury aus Schriftstellerinnen und Schriftstellern sowie Literaturkritikerinnen und Literaturkritikern. Aus den Erstlingswerken küren sie das aus ihrer Sicht bemerkenswerteste Debüt.
Erste Preisträgerin des mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreises Fulda war 2019 Johanna Maxl für ihren Roman „Unser großes Album elektrischer Tage“. 2020 ging die Auszeichnung zu gleichen Teilen an Nadine Schneider für ihr Debüt „Drei Kilometer“ und an Olivia Wenzel für ihr Buch „1000 Serpentinen Angst“. 2021 wurde Timon Karl Kaleyta für „Die Geschichte eines einfachen Mannes“ ausgezeichnet. Preisträger 2022 war Edgar Selge für seinen Debütroman „Hast du uns endlich gefunden“. Im Juni 2023 nahm Silke Stamm im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses den Literaturpreis Fulda für ihren Band „Hohe Berge“ entgegen. Der Literaturpreis Fulda 2024 ging an Konstantin Ferstl für seinen Roman "Die blaue Grenze".
Die Preisgelder der bisher verliehenen Auszeichnungen wurden von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda zur Verfügung gestellt, die Hauptsponsor des Literaturpreises Fulda ist.