Straßenumbenennung im kommenden Jahr

Das Bild zeigt die Stadt Amöneburg.
Der neue Straßenname bezieht sich auf die Kleinstadt Amöneburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf und wurde mehrheitlich von den Anliegern vorgeschlagen. Foto: Michael Plettenberg

Aus Dr. Danzebrink-Straße wird Amöneburger Straße / Magistrat folgt Votum der Anlieger

FULDA, 21. Oktober 2022: Der neue Name für die Dr. Danzebrink-Straße in Fulda-Horas ist gefunden: Die Straße soll in Amöneburger Straße umbenannt werden. Mit diesem Beschluss folgt der Magistrat der Stadt Fulda dem Votum der Anwohnerinnen und Anwohner, die mit einer großen Mehrheit den Namen der Kleinstadt Amöneburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf vorgeschlagen hatten.

Der nun gewählte Name hat einen geographischen Bezug sowie einen historisch regionalen Charakter. In Amöneburg hat der Heilige Bonifatius bereits im Jahr 721 – also 23 Jahre vor der Gründung des Klosters Fulda in 744 – ein Kloster gegründet, so dass der Straßenname auch ein Gedenken an die Wirkungsstätten des Hl. Bonifatius darstellt. Die Pfarrkirche in Horas ist dem Hl. Bonifatius geweiht und weitere Straßen im Umfeld der Kirche tragen Namen, die auf diesen Heiligen hinweisen.

Die Anlieger der Straße wurden in den vergangenen Tagen in einem Schreiben von der Stadt Fulda über den neuen Straßennamen informiert. Die Stadt sicherte ihnen zu, dass sie bei dem für sie entstehenden Aufwand so weit wie möglich unterstützt und entlastet werden. So wird die Umschreibung der Personalausweise, Kinderausweise und KFZ-Scheine kostenfrei sein. Die Betroffenen erhalten in den nächsten Wochen Terminvorschläge für eine zentrale Umschreibung der Ausweise und sonstiger städtischer Unterlagen im Bürgerbüro und zudem eine Checkliste, die einen Überblick über weitere notwendige Umschreibungen gibt. Die Umbenennung soll spätestens mit Wirkung zum 1. Juli 2023 erfolgen. Bei Fragen steht eine Ansprechperson in der Stadtverwaltung zur Verfügung.

Hintergrund

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Fulda hatte am 23. Mai dieses Jahres die Umbenennung der Dr. Danzebrink-Straße beschlossen. Grundlage dafür war ein externes Gutachten über die Rolle der Stadtverwaltung unter dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Danzebrink in der NS-Zeit. Im Ergebnis kam das Gutachten zu dem Schluss, dass sowohl die Stadtverwaltung als auch der damalige Oberbürgermeister einen Beitrag zur Stabilisierung des NS-Systems geleistet haben. Vor diesem Hintergrund sahen die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat keine tragfähige Grundlage für eine Straßenbenennung als Ausdruck einer besonderen Ehre.