Stadt Fulda investiert auch in Krisenzeiten
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft sind gravierend, in vielen Branchen dominieren Kurzarbeit, Umsatz- und Auftragseinbrüche sowie drohende Insolvenzen das Bild. Einen Lichtblick bildet indes die Bauwirtschaft, und die Stadt Fulda leistet – wie viele andere öffentliche Auftraggeber – auch in Krisenzeiten ihren Beitrag, um mit ihren umfangreichen und verlässlichen Auftragsvergaben sowie pünktlichen Zahlungen die regionale und überregionale Baubranche zu unterstützen und damit viele Arbeitsplätze zu sichern.
Auch während der Zeit der massivsten Beschränkungen im Zuge des Kampfs gegen die Ausbreitung des Corona-Virus gab es bei sämtlichen städtischen Bauprojekten keinen Stillstand, die Ausschreibung von Baumaßnahmen und die Vergabe von Aufträgen liefen in hoher Taktung weiter. Allein im Bereich des Hochbaus wurden seit 1. März Aufträge in Höhe mehr als 7 Millionen Euro vergeben. Im gleichen Zeitraum wurden Rechnungen von mehr als 665.000 Euro veranlasst. Zu den Auftragsvergaben gehörten unter anderem umfangreiche Elektro- und Sanitärarbeiten für die Turnhalle der Rabanus-Maurus-Schule, neue Heiztechnik für die Stadtgärtnerei, Neubauten für den Tiergarten Neuenberg, Arbeiten für den Innenausbau der Leitstelle, Sanierungsarbeiten am Schlossturm, die Gestaltung der Außenanlagen für das Bürgerzentrum Ziehers-Süd und für die neue Kita Sickels, einzelne Gewerke für den Neubau Kita St. Pius sowie umfangreiche Aufträge rund um den Bau des Automatisierungszentrums an der Ferdinand-Braun-Schule. Seit Anfang des Jahres summieren die Auftragsvergaben im Bereich Hochbau sogar auf 11,3 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum wurden Rechnungen in Höhe von mehr als 7,7 Millionen Euro angewiesen. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass diese Auszahlungen in großen Teilen auf Aufträge des vergangenen Jahres zurückgehen.
Im Bereich des Tiefbaus umfassen die Auftragsvergaben der vergangenen etwa sechs Monate rund 10,5 Millionen Euro. Zu den größten Auftragsumfängen gehören hier der erste Bauabschnitt für den Ausbau der Weichselstraße, der Neubau der Radbrücke in der Rosenau, der Endausbau der Straßen im Gewerbegebiet Lehnerz, die Radwege in der Fulda-Aue und im Bereich Mittelrode-Haimbach, die Fußgängerbrücke über die B27 im Schulviertel, der Ausbau der oberen Bahnhofstraße, die Erschließung des Neubaugebiets am Trätzhof, der weitere Ausbau der dynamischen Fahrgastinformation an diversen Bushaltestellen und die Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Bis Anfang Mai sind im Zuge dieser und anderer Projekte bereits Rechnungen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro beglichen worden. Über den Sommer wird die Ausgabenrate stark ansteigen, so dass die Stadt allein im Zuständigkeitsbereich des Tiefbauamts zum Jahresende voraussichtlich etwa 8,5 bis 9 Millionen Euro ausgezahlt haben wird. Der Rest wird aufgrund jahresübergreifender Bautätigkeit bzw. nachlaufender Rechnungen vermutlich erst 2021 kassenwirksam.
„Insgesamt dürfen diese eindrucksvollen Zahlen als Beleg dafür gelten, dass sich die Stadt Fulda auch in schwierigen Zeiten als verlässlicher Partner und Auftraggeber der Bauwirtschaft erweist“, betonen Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner. Insofern sind aus Sicht der Stadt auch die Forderungen verschiedener Verbände wie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, des Hessischen Handwerkstags, der Ingenieurkammer Hessen und des Verbands baugewerblicher Unternehmen Hessen, die sich jüngst zu Wort gemeldet hatten, wenig nachvollziehbar.