Smarte Infrastruktur Straßenbeleuchtung

Aktuell werden die Sensoren an den bestehenden Lampen-Masten im Projektgebiet montiert.
Die Sensoren erfassen keine personenbezogenen Daten, keine Autokennzeichen, Gesichter oder ähnliches. Fotos (3): Stadt Fulda

Sensoren an den Straßenleuchten erfassen zukünftig eine Vielzahl an Daten

FULDA, 22. Oktober 2024: Kleine Kästen und Sensoren an den Straßenleuchten künden es an: Die Infrastruktur in der Stadt Fulda wird smart. Die neuen Geräte ermöglichen die automatisierte Erfassung wichtiger Verkehrs- und anderer Infrastrukturdaten, mithilfe derer die Abläufe in der Stadt in vielerlei Hinsicht effizienter, störungsfreier und damit energie- und kostensparend gestaltet werden können. Möglich macht dies das Förderprogramm des Landes Hessen „Smarte Infrastruktur Straßenbeleuchtung“, aus dem die Stadt Fulda rund 2,9 Millionen Euro an Fördermitteln erhält.

Konkret gestartet ist das erste große Smart-City-Projekt der Stadt bereits in den vergangenen Monaten mit dem schrittweisen Austausch von insgesamt 688 veralteten Straßenleuchten durch neue energiesparende Anlagen, die bereits ab Werk mit der notwendigen Technik ausgestattet sind. Bei den bestehenden Leuchten beginnt jetzt der Einbau von Sensoren und den Steuerungseinheiten, die als unmittelbar sichtbare Anbauten an den Leuchten-Masten wahrnehmbar sind. Darin steckt ein ganzes Bündel an neuen Möglichkeiten, um die städtische Infrastruktur intelligenter zu steuern.

So erfassen die Sensoren zukünftig den fließenden Verkehr an den großen Einfall-Straßen Petersberger, Leipziger und Magdeburger Straße sowie an der Ostumfahrung/Kurfürstenstraße und in der Amand-Ney-Straße/Zieherser Weg. Mittels Schnittstelle zum Verkehrsrechner können dann die Schaltzyklen der Ampeln automatisiert an den tatsächlichen Verkehrsfluss angepasst werden, was eine deutliche CO2-Einsparung ermöglicht. Auch die Straßenbeleuchtung kann so nachts, wenn wenig Fahrzeug- und Fuß-Verkehr herrscht, heruntergedimmt werden, was wiederum Energie spart. Wichtig zu wissen: Es werden keinerlei personenbezogene Daten, keine Auto-Kennzeichen oder Gesichter erfasst.

Die Datenerfassung mittels Sensoren kann dabei auch für viele weitere Bereiche genutzt werden. So werden in einer Testphase zunächst in der Kurfürstenstraße und in der Straße „Am Bahnhof“ Belegungssensoren an den Parkplätzen installiert, die melden, ob und zu welchen Zeitpunkten der einzelne Parkplatz belegt ist. Die Daten helfen der Straßenverkehrsbehörde bei den Planungen für die Parkraumbewirtschaftung und ermöglichen perspektivisch ein modernes Parkleitsystem.

Die Füllstände von Sammelcontainern im öffentlichen Raum erfassen, so dass die Leerung bedarfsgerecht veranlasst werden kann – auch das kann die Technik leisten. Dazu werden testweise zunächst an zwei Standorten die Sammelcontainer für Glas- und Papiermüll mit Sensoren versehen. Den effizienteren Einsatz von Arbeitszeit und Gießwasser sollen Bodenfeuchtesensoren an den öffentlichen Grünflächen ermöglichen. Sie messen den Wassergehalt des Bodens, so dass die Mitarbeiter des Stadtservice nur noch bei Bedarf zum Gießen ausrücken müssen. Auch im Falle von Starkregen-Ereignissen können die Sensoren wertvolle Informationen liefern. In Sachen Klima-Anpassung werden Temperatur-Sensoren zukünftig beispielweise Hitze-Inseln in der Stadt identifizieren, die für das Hitzeschutz-Konzept benötigt werden.