OB: Neue Wege bei der ärztlichen Versorgung
FULDA, 12. MAI 2022: Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion in den städtischen Gremien zur medizinischen Versorgung in der Stadt Fulda hat Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld die Notwenigkeit bekräftigt, neue Wege zu gehen. Hierzu zählt er ein Ärztehaus im Stadtzentrum, die Unterstützung von Praxen in den Stadtteilen und Quartieren sowie Offenheit für einen konkreten Beitrag des Klinikums Fulda.
Während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie und Jugend hatte Dr. Jörg Simon für das Gesundheitsnetzwerk Osthessen den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort gestanden. Dabei war auch Kritik an der Kassenärztlichen Vereinigung laut geworden, die Fulda mit Blick auf die hausärztliche Versorgung nach wie vor für „überversorgt“ hält und keinen Handlungsbedarf sieht.
OB Wingenfeld betonte: „Ich bin dankbar für die aktuelle Diskussion in den städtischen Gremien. Dies stärkt die Aktivitäten der Stadt Fulda und des Klinikums für eine zukunftssichere Versorgung vor Ort.“ Die Stadt Fulda unterstütze bereits jetzt schon Hausarztpraxen, die sich erweitern wollen oder einen neuen Standort suchten, so der OB. Beispielhaft nannte er die Aktivitäten der Stadt am Gallasiniring, wo in einem von der Stadt erworbenen Gebäude auch Räume für die medizinische Versorgung entstehen. Die unlängst vertraglich besiegelte Medizinerausbildung durch das Klinikum und die Hochschule Fulda sei eine echte Errungenschaft und biete mittel- und langfristig hervorragende Perspektiven für die Ärzteversorgung.
„Zusätzlich kommt es jetzt darauf an, konkrete Beiträge zur Sicherung der Versorgung zu leisten“, ergänzte Wingenfeld. Zum einen biete es sich an, bei der Neugestaltung des Kerber-Areals ein Ärztehaus vorzusehen. Zum anderen sei das Klinikum Fulda bereits Träger eines Medizinischen Versorgungszentrums, das mit seiner Kompetenz und seiner Verlässlichkeit zur Sicherung der Versorgung beitrage. „Bislang hat sich das Klinikum insbesondere auch auf Wunsch der niedergelassenen Ärzteschaft auf fachärztliche Angebote beschränkt und bewusst keine allgemein-medizinische Versorgung angeboten“, erläuterte der OB. Er betonte jedoch: „Wenn von Seiten der Ärzteschaft – wie nun von Dr. Simon für das Gesundheitsnetz Osthessen angedeutet - ein noch stärkeres kommunales Engagement gewünscht wird, könnte das Klinikum auch hier ein Partner sein.“ Wichtig sei jedoch, dass solche Wege nur im Einklang und in enger Kooperation mit der niedergelassenen Ärzteschaft ausgelotet werden, so Dr. Wingenfeld. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Vor diesem Hintergrund werden Bürgermeister Wehner und ich den Austausch mit der niedergelassenen Ärzteschaft, den Krankenhäusern vor Ort und dem Landkreis Fulda zur hausärztlichen Versorgung noch intensivieren“, kündigte der Oberbürgermeister an.