Neues Leben im alten Verwalterhaus
FULDA, 9. MÄRZ 2022: Etwas abseits der Maberzeller Straße in Fulda liegt das Theresienheim, das 1926 als Altersruhesitz für die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul errichtet wurde. Zwischen dem Theresienheim und dem Theresienhof, der ebenfalls zu dem Komplex der Vinzentinerinnen gehört, befindet sich das ehemalige Verwalterhaus. Das in den 1970er Jahren errichtete Gebäude, das vom Orden an die „antonius: gemeinsam leben gGmbH“ verpachtet ist, stand zuletzt weitgehend leer. Dank der Förderung durch die Stadt Fulda und durch das Engagement der Fördergemeinschaft Perspektiva, die das Verwaltergebäude nutzen wird, ist dort nun neues Leben eingezogen.
Das neue Wohnungsangebot richtet sich Jugendliche und junge Erwachsene im Übergang Schule-Beruf – z.B. Schülerinnen und Schüler der antonius-„Startbahn“, Perspektiva-Jugendliche oder Auszubildende und Studenten der Region. Die Schaffung von sozial gebundenem Wohnraum unterstützt die Stadt Fulda aus dem städtischen Förderprogramm mit insgesamt 70.000 Euro. Insgesamt hat die Stadt seit Inkrafttreten der Richtlinien im Jahr 2015 damit den Bau von 170 Wohneinheiten im Bereich des sozialen Mietwohnungsbaus gefördert, davon sind 126 bereits fertiggestellt und bezogen.
Bei einem Termin zur symbolischen Übergabe des Förderbescheids an Günter Habig (Geschäftsführer der „antonius: gemeinsam leben gGmbH“) sowie an Silke Gabrowitsch und Jan Martin Schwarz von der Perspektiva-Geschäftsführung betonte Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld die Weitsicht der beteiligten Institutionen: „Sie haben hier günstigen Wohnraum geschaffen, wo junge Menschen für sich sein und das WG-Leben erproben können und wo sie gleichzeitig ihr Quartier in relativer Nähe zur Stadt und zu potenziellen Ausbildungsbetriebe haben.“
Für Perspektiva, die regionale Fördergemeinschaft für Arbeit und Leben, sprachen Gabrowitsch und Schwarz von einem „Glücksfall“, dass die Vinzentinerinnen die langfristige Nutzung des Gebäudes ermöglicht hätten. Die Gebäudesanierung, die im Mai 2021 begonnen und einige Monate in Anspruch nahm, wurde auch von Gesellschaftern des Unternehmernetzwerks Perspektiva finanziell sowie durch direkte Arbeitsleistungen unterstützt. Die Bauleitung erfolgte durch „antonius: gemeinsam leben gGmbH
In dem renovierten Verwalterhaus sind nun elf Appartements auf zwei Etagen entstanden (mit je zwei Gemeinschaftsbädern, einer Gemeinschaftsküche und einem Gemeinschaftsraum pro Etage). Mittlerweile leben dort bereits sieben Jugendliche. Eine von ihnen, Amelie Moerschbacher, die auf dem Antoniushof in Haimbach tätig ist, berichtete von dem guten Zusammenleben in der WG und dem „idealen Standort“.
OB Dr. Wingenfeld zog anlässlich des Termins an der Maberzeller Straße zugleich eine positive Zwischenbilanz der städtischen Förderprogramme. Zusätzlich zu dem Neubau von 170 Wohneinheiten seien durch den Erwerb von Belegungsrechten 64 Sozialwohnungen erhalten geblieben. Insgesamt gehe es also um eine Zahl von 234 Wohneinheiten im mietpreisgebundenen Sektor. Für weitere Projekte im Bereich bezahlbarer Mietwohnungsbau (nach dem neuen Förderprogramm von 2021) beziehungsweise im sozialen Mietwohnungsbau (unter anderem am Gallasiniring) liegen für das Programmjahr 2022 bereits Anmeldungen für insgesamt 72 Wohneinheiten vor.