Neue Nisthilfe für den Weissstorch in Bernhards

„Aufstellen“: Der Ortsbeirat Bernhards vor dem neuen Storchenmasten (von links): Heike Vonderau-Focke (BWL, stv. Ortsvorsteherin), Uwe Riethmüller (BWL, Ortsvorsteher), Gerlinde Klüber (CDU), Ralf Schädel (BWL), Peter Pfirrmann (BWL, Schriftführer), Michael Grasser (BWL) und Alfons Schwab (CDU). Foto: Ortsbeirat Bernhards

Zwölf Meter hoher Mast als "teilmöblierte Bleibe" für Weißstörche in Bernhards / Initiative des Ortsbeirates

Nach einjähriger Vorlaufzeit konnte jetzt ein Herzensprojekt von Peter Pfirrmann, dem Schriftführer im Bernhardser Ortsbeirat, vollendet werden: Im Ortskern finden Weißstörche jetzt eine Nistmöglichkeit auf einem eigens hierfür errichteten 12 Meter hohen Mast.

„Die Storchenhorste im Stadtgebiet Fulda sowie in den umliegenden Orten Steinhaus und Hünfeld inspirierten uns im Ortsbeirat zu dem Plan, Meister Adebar auch im Dorf der sprichwörtlichen ,Bernhardser Frösche‘ ein Heim anzubieten“, erläuterte Pfirrmann. In enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) der Stadt Fulda konnte hierfür im vergangenen Sommer eine städtische Wiese im Dorfzentrum als geeigneter Platz gefunden werden. „Wir wollen den Storch mitten unter uns haben“, meinte dazu erläuternd Uwe Riethmüller, der Ortsvorsteher der 550-Seelen-Gemeinde. Auch die Hessische Gesellschaft für Ornitologie und Naturschutz (HGON) befand den Standort als geeignet. Die Lage am Bach „Bernhardser Wasser“ und die Nähe zum Naturschutzgebiet „Haunestausee“ spielten bei dieser positiven Bewertung sicher eine Rolle.  

Nachdem die Standortfrage geklärt war, ging alles Hand in Hand: Von der Oberen Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums in Kassel wurde der Edelstahl-Nistkorb gestellt. Dieser wurde sodann von den beiden Ortsbeiratsmitgliedern Alfons Schwab und Ralf Schädel zur Befestigung am Masten vorbereitet sowie vorab mit Weidengeflecht „wohnlich“ ausgekleidet. Den insgesamt rund 14 Meter langen Metallmast steuerte die OsthessenNetz GmbH (ON) bei.
 
Bei strahlendem Frühlingswetter stellten die ON-Mitarbeiter nun im Beisein des Ortsbeirates sowie von Madeleine Bosold von der UNB den Storchenmast am vorgesehenen Standort auf. Ortsbeiratsmitglied Schwab hatte zuvor den Horst darauf angebracht, sein Kollege Schädel richtete diesen anschließend in 12 Metern Höhe mit Reisig und Hackschnitzeln als „teilmöblierte Bleibe“ für die aus ihren Winterquartieren zurückkommenden Weißstörche ein. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die gefiederten Freunde an ihrem neuen Zuhause Gefallen finden und sich bald durch ihr charakteristisches Klappern im Dorf bemerkbar machen.

Dass sich die „Klapperstörche“ in Bernhards besonders wohlfühlen, zeige sich ja, so der Ortsbeirat mit einem Augenzwinkern, schon an der wachsenden Zahl an Familien mit Kindern im Dorf. Jetzt war es an der Zeit, dass auch die Störche „sichtbar“ werden und hier ein eigenes Nest bekommen, damit sich dann bei ihnen ebenfalls Nachwuchs einstellen kann. In diesen Plan passt sicherlich, dass unmittelbar neben dem Storchennest eine Hebamme ihr Zuhause hat.

Der besondere Dank des Ortsbeirats ging an die UNB Fulda für die Begleitung des Projektes und die Finanzierung aus Biodiversitätsmitteln des Landes sowie auch an die HGON für ihre Unterstützung. Die Beteiligten sind sich darin einig: Wenn die Ansiedlung in Bernhards gelingt, ist dies ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Artenvielfalt im Stadtgebiet und der Region um den Haunestausee.