„Fridays for Future“ im Dialog mit der Stadt
Die Stadt Fulda will den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden stärker in den Fokus rücken. Das kündigte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld beim 3. Dialogforum zwischen der Stadt Fulda und Vertretern der lokalen „Fridays for Future“-Bewegung an. „Wir werden die Installation entsprechender Anlagen überall prüfen, wo es sinnvoll erscheint“, sagte Wingenfeld bei dem Treffen im Umweltzentrum. Er griff damit eine Initiative auf, die aus Reihen der Fuldaer Klimaschutzbewegung forciert worden war.
Zu Beginn des Treffens hatten Marius Schäfer und Matthias Hohmann von „Fridays for Future“ dem Oberbürgermeister eine „Wünsche-Liste“ vorgelegt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den lokalen Klimastreikaktionen im September und im November mit Blick auf lokale Ideen zum Klimaschutz formuliert hatten. Der Fuldaer Fotodesigner Walter Rammler übergab zudem eine Collage mit 120 Porträtfotos von Personen, die sich am Rande des Klimastreiks mit einer Tafel und ihren Forderungen und Wünschen hatten fotografieren lassen. Die Wünsche lauteten zum Beispiel: „Autofreie Innenstadt und freier ÖPNV für alle“, „Alle Schulen mit Öko-Strom“, „Mehr fairen Handel“, „Bessere Radwege, mehr Busse“, „Wasserqualität erhalten“, „Lichtverschmutzung auch im gewerblichen Sektor regulieren“, „Kein Plastik bei Veranstaltungen“, etc.
An der dritten Auflage des Dialogforums, das im Sommer nach einem Gespräch zwischen „Fridays for Future“ und der Stadtspitze initiiert worden war, nahmen von Seiten der Stadt neben OB Wingenfeld auch die Leiterin des Stadtplanungsamts, Eva Bödeker, der Leiter des Gebäudemanagements, Frank Volmer, Florian Henning, für Photovoltaik-Anlagen zuständiger Mitarbeiter des Gebäudemanagements sowie die städtische Agenda-Beauftragte Katharina Roßbach teil. Als Gastgeber im Umweltzentrum fungierte dessen Leiter Volker Strauch, moderiert wird das Dialogforum von Alexander Sust, Regionalentwickler und Projektentwickler mit den Schwerpunkten nachhaltige Entwicklung und erneuerbare Energien.
Im Mittelpunkt des 3. Dialogforums standen die Themen energetische Sanierung, Photovoltaik und Baurecht. Die Vertreter der Stadt erläuterten die Möglichkeiten eines Ausbaus der Stromerzeugung auf städtischen Dächern, aber auch limitierende Faktoren wie zum Beispiel den Denkmalschutz oder die Statik. Im Zusammenhang mit der Stadtplanung diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dialogforums auch Möglichkeiten der Stadt, Bauherren und Gebäudebesitzer stärker für das Thema Arten- und Klimaschutz zu sensibilisieren. In der Kritik stehen hier unter anderem die sogenannten Schottergärten, die Insekten und anderen Tiere kaum Lebensraum bieten und zudem im Sommer zum Aufheizen des städtischen Mikroklimas beitragen. Erörtert wurde hierbei auch, inwiefern diesen Problemen mit baurechtlichen Regelungen begegnet werden kann. Mit Interesse nahm OB Wingenfeld die Idee von Marius Schäfer und Matthias Hohmann für ein Pilotprojekt „Klimaneutrales Stadtquartier“ auf.
Für das vierte Treffen soll die RhönEnergie als regionaler Energieversorger und Nahverkehrsanbieter mit in den Dialog eingebunden werden, um im gemeinsamen Austausch weitere Potenziale für den Umwelt-, Arten- und Klimaschutz identifizieren zu können.