Einsatz "mit Herzblut" für den Stadtteil Bronnzell
FULDA, 12. November 2021: Als der damalige Hessische Ministerpräsident Albert Osswald 1973 den „Landesehrenbrief“ für Verdienste um das Gemeinwohl stiftete, hatte er ehrenamtlich tätige Personen im Auge, die sich mindestens zwölf Jahre kommunalpolitisch tätig waren oder in gemeinnützigen Vereinen mit kulturellen oder sozialen Zielen sich ehrenamtlich engagiert haben. Diese Auszeichnung wurde seither häufig verliehen, was jedoch Seltenheitswert haben dürfte, ist die Tatsache, dass ein Träger des Landesehrenbriefs die Voraussetzungen in gleich allen Kategorien erfüllt hat: Doch bei Stefan Ihrig ist dies der Fall.
Der Ortsvorsteher von Bronnzell ist seit fast 30 Jahren im Ortsbeirat kommunalpolitisch aktiv, sein soziales Engagement umfasste schon im Jugendlichen-Alter die Tätigkeit als KJG-Pfarrjugendleiter, später war er Vorstandsmitglied der KAB Bronnzell/Kohlhaus und wirkte auch zwölf Jahre im Pfarrverwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde Bronnzell. Sein kulturelles Engagement umfasst unter anderem die jahrzehntelange aktive Mitgliedschaft im Gesangverein Bronnzell beziehungsweise im Chor musica viva sowie langjähriges Engagement im Carneval-Verein Bronnzell, unter anderem 21 Jahre als Präsident des CVB. Auch im Bereich des Kleintierzuchtvereins K64 hat Ihrig etwa als Mitorganisator des Jubiläumsfestes Spuren hinterlassen. Vereinsübergreifend organisiert Ihrig, der auch Mitglied der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr und des Sportvereins SG Viktoria ist, seit vielen Jahren das Hutzelfeuer und die Osterputzaktion in Bronnzell.
Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, der die Auszeichnung in der vergangenen Woche an Stefan Ihrig überreichte, zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite des ehrenamtlichen Engagements des Geehrten. Die Wertevorstellungen und das soziale Engagement seien bei Ihrig sicher familiär vorgeprägt, sagte der OB. Schließlich sei sein Schwiegervater Reinhold Renkert sein Vorgänger als Ortsvorsteher gewesen, und Ihrigs Sohn Benedikt wiederum ist seit kurzem Fuldaer Stadtverordneter. „Die Großfamilie ist wirklich seit Jahrzehnten im Einsatz für Bronnzell“, bemerkte der OB.
Ortsvorsteher sei Ihrig für die Stadt ein Gesprächspartner, der sich stets mit Herzblut und viel Elan in die Debatte werfe und dabei nicht so schnell lockerlasse, so Wingenfeld mit einem Augenzwinkern: „Von den kleinen bis zu den großen Themen – vom kaputten Spielgerät auf dem Spielplatz bis zum Großprojekt Bürgerhausumbau: Überall sei Ihrig ein engagierter und kompetenter Streiter für die Bronnzeller Interessen. Zugute kämen ihm dabei in vielen Fällen seine handwerkliche Ausbildung mit sozialer Komponente als Orthopädiemechaniker im Institut Fendel in Fulda sowie seine späteren Erfahrungen als Mitglied der Geschäftsführung desselben Unternehmens. Wichtige Themen, die in Ihrigs Zeit im Ortsbeirats beraten wurden beziehungsweise immer wieder auf der Agenda stehen, sind etwa der Lärmschutz an der B27 und an der Bahnstrecke, die Schaffung von Baugebieten, der Erhalt und die Erweiterung der Grundschule oder die Neugestaltung der Straße nach Ziegel. Nicht zuletzt dank seines regen Vereinslebens gehöre Bronnzell zu den Stadtteilen, die im positiven Sinne dörflichen Charakter behalten habe, erläuterte der OB: „Aber auch in solchen dörflichen Gemeinschaften braucht es immer wieder Persönlichkeiten, die Verantwortung übernehmen und voranschreiten.“ Der besondere Dank des OB galt auch Ihrigs Ehefrau Jutta sowie den drei Kindern nebst Anhang sowie Enkelsöhnchen Theo, der die Feierstunde für den Opa aufmerksam verfolgte.
Der Anreger der Ehrung, der Vorsitzende des Carneval-Vereins Bronnzell, Dirk Lehmberg, nannte Ihrig ein Vorbild, an dem sich ein Beispiel nehmen könnten: „Heute bekommst Du sozusagen den verdienten Oscar für Dein Lebenswerk“, scherzte Lehmberg. Der Geehrte selbst ließ noch einmal wichtige (Zwischen-)Stationen seines ehrenamtlichen Engagements – vom Pfarrjugend-Zeltlager bis zum Ringen um den Lärmschutz – Revue passieren und brachte seine Motivation auf folgende Formel: „Ich war und bin immer bereit, Verantwortung zu übernehmen und mich ohne Einschränkung für die Belange unseres Dorfes einzusetzen. (...) Wir müssen erhalten, was von den Vorfahren geschaffen wurde, und zugleich die Infrastruktur ausbauen zum Wohl der jungen Familien, so dass unsere Kinder auch künftig in der Gemeinschaft unseres Dorfes aufwachsen können.“ Und mit einem scherzhaften Seitenblick auf OB Wingenfeld und die übrigen anwesenden Magistratsmitglieder versicherte Ihrig: „Ich werde auch weiter gut aufpassen, was auf der Baustelle am Bürgerhaus passiert ...“