Bürgerbeteiligung zur Landesgartenschau
Mit einem Bürgerspaziergang über das künftige Landesgartenschau (LGS)-Gelände hat die Bürgerbeteiligung zur LGS 2023 am 7. Oktober begonnen. Rund 60 interessierte Fuldaer Bürgerinnen und Bürger hatten am Bürgerspaziergang teilgenommen. „Wunderbar, dass so viele Interessierte gekommen sind und sich engagiert beteiligt haben“, freute sich Stadtbaurat Daniel Schreiner, der gemeinsam mit Planer Thomas Wirth den gut zweieinhalbstündigen Spaziergang leitete.
Alles war gut vorbereitet: Jeder Teilnehmende bekam einen Plan, auf dem die verschiedenen Themenbereiche der LGS eingezeichnet sind, mit der Möglichkeit, die Ideen und Anmerkungen zu den verschiedenen Punkten gleich zu notieren und den Verantwortlichen zu übergeben. Bei verschiedenen Stopps am Weg stellten Wirth und Schreiner die bisherigen Ideen der Planer vor: von der Einbindung der Landwirtschaft über die Erweiterung des Heimattiergartens bis zur Gestaltung des Übergangs zum LGS-Gelände von 1994 und zur Nutzung der Auerweiher reichten die Themenkomplexe. Auch schwierige Fragen sowie Bedenken der Bürger wurden angesprochen, so die Sorge, dass zu viele landwirtschaftliche Flächen für die Schaffung von Parkplätzen verloren gehen könnten. Diese Sorge müsse man nicht haben, so der Stadtbaurat: „Grundsätzlich hat die LGS zwei Ebenen: die eigentliche Ausstellung, die temporär ist und für die auch vorübergehend Parkplätze geschaffen werden müssen. Und die dauerhafte Ebene, die als Gewinn für unsere Stadt bleibt.“ Ganz zentral sei da die Schaffung einer barrierefreien Wegeverbindung zwischen Fulda Galerie und Neuenberg, was auch als Anliegen der Teilnehmer formuliert wurde.
Bei einer abschließenden Runde im Feuerwehrmuseum wurden noch einmal Ideen und Wünsche gesammelt: Verbesserung der Wegesysteme für Fußgänger und Radfahrer, Inklusion und Barrierefreiheit, Bau eines Baumwipfelpfades, Einbindung privater Gärten, Schaffung von Sportangeboten auch für Jüngere, Mobilität innerhalb der LGS, Entwicklung einer App mit allen wichtigen Informationen auch für Menschen mit Behinderungen, naturnahe Spielpunkte für Kinder und einiges mehr.
Der zweite Teil war am 21. Oktober eine Bürgerplanwerkstatt im Marmorsaal des Stadtschlosses, an der wieder rund 60 Fuldaer Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. In Kleingruppen wurden die bis dahin eingegangenen Vorschläge und Ideen lebhaft diskutiert, weiter ausgearbeitet und auf ihre Realisierungsmöglichkeit überprüft.
Die Ergebnisse werden nun in einer Broschüre zusammengefasst und den Teilnehmern am internationalen Ideenwettbewerb, der 2018 stattfindet, übergeben. Die Wettbewerbsbeiträge werden dann auch daraufhin bewertet, inwieweit die Anregungen der Bürger umgesetzt sind, erklärte Planer Thomas Wirth vom Büro arc.grün den Teilnehmern.