Bronnzeller Bürgerhaus in neuem Glanz

Von links: Architekt Stephan Koch, Ortsvorsteher Stefan Ihrig, Stradtbaurat Daniel Schreiner und OB Dr. Heiko Wingenfeld.
Der Empfangsbereich im Erdgeschoss
OB Dr. Heiko Wingenfeld
Blick in den gtroßen Saal
Aus der ehemaligen Bibliothek wurde jetzt eine Garderobe.
Auch der Sportunterricht der Landgräfin-Anna-Schule findet im Saal des Bürgerhauses statt.

Gebäudekomplex wurde für rund 4,5 Millionen Euro generalsaniert  

FULDA, 16. DEZEMBER 2024: Was lange währt, wird endlich gut: Nach mehr als drei Jahren Bautätigkeit – zu Beginn noch unter Corona-Bedingungen – ist jetzt die umfassende Sanierung des Bürgerhauses Bronnzell, die vom Planungsaufwand und vom Umfang der Arbeiten her fast einem Neubau entsprach, endlich abgeschlossen. Für eine Gesamtsumme von rund 4,5 Millionen Euro ist durch Modernisierung und Erweiterung ein nun komplett barrierefrei erschlossener Mehrzweckbau entstanden, der aus fünf Nutzungseinheiten besteht (siehe „Stichwort“).

Bei einer kleinen Feierstunde mit musikalischer Umrahung durch den Chor muscia viva Bronnzell blickten Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Stadtbaurat Daniel Schreiner, Ortsvorsteher Stefan Ihrig sowie Architekt Stephan Koch noch einmal auf die Genese dieses Großprojekts zurück, das ursprünglich einmal lediglich kleinere Arbeiten wie den Austausch von Brandschutztüren umfassen sollte. Doch dann wuchs das Vorhaben erheblich, mehrmals waren Umplanungen erforderlich, dazu kamen Unwägkarkeiten wegen der Corona-Pandemie und in Folge des Ukraine-Kriegs. Insgesamt fast vier Jahre lang mussten die zahlreichen Vereine und Gruppen, aber auch Schule und Kita, die das Haus regelmäßig nutzen, mit Ausweichquartieren oder Provisorien vorlieb nehmen. Hier galt der Dank der Redner den Vereinen für deren große Geduld und das Verständnis für die komplexen Baumaßnahmen, den benachbarten Stadtteilen wie Johannesberg und Kohlhaus mit ihren Bürgerhäusern für die Gastfreundschaft sowie auch den Kirchengemeinden, die in ihren Räumlichkeiten ebenfalls Vereinen und Gruppen Unterschlupf gewährt hatten.

Doch das Warten hat sich gelohnt, so die einhellige Meinung der Redner bei der offiziellen (Wieder-)Eröffnung: Hier sei ein Schmuckstück entstanden, das ermögliche, zeitgleich fünf unterschiedliche Nutzergruppen zu beherbergen. Gleichzeitig seien architektektonische Charakteristika des urspünglichen Baus aus dem Jahr 1965 erhalten geblieben, der damals durchaus "ein starkes Statement" der seinerzeit noch selbstständigen 1000-Seelen-Gemeinde gewesen sei. Wie damals zur Eröffnung soll nun im Mai 2025 auch zur Wiedereröffnung ein großes Bürgerfest gefeiert werden, kündigte Ortsvorsteher Ihrig an. 

Die Arbeiten begannen im August 2021 mit dem Rückbau des ehemaligen Hausmeister-Hauses, im Jahr 2022 folgten dann der Rückbau der maroden Kegelbahn, die Ertüchtigung der Dachkonstruktion am Hauptgebäude und der Installation der Haustechnik, in den Jahren 2023 und 2024 wurden aufwendige Dachabdichtungsarbeiten vorgenommen, der Innenausbau vorangetrieben und zuletzt auch die Außenanlage hergerichtet (diese Arbeiten werden noch bis zum Frühjahr andauern). Das Gebäude kann inzwischen durch die Vereine und die Bronnzeller Bürgerschaft voll genutzt.

 

Stichwort: Das Projekt Umbau Bürgerhaus Bronnzell

Insgesamt entstehen durch die Modernisierung und Erweiterung des Bürgerhaus-Komplexes fünf Nutzungseinheiten, die voneinander unabhängig genutzt werden können:

1. Ein Mehrgenerationenraum im Erdgeschoss, der im nordwestlichen Bereich
   des Bürgerhauses angebaut wird.

2. Eine Bibliothek im Erdgeschoss, der anstelle des Clubraums der Kegelbahn
    entstanden ist.

3. Der kleine Saal im Erdgeschoss (Fassungsvermögen bis 100 Personen).
    Dieser blieb baulich weitgehend unberührt.

4. Der große Saal mit Küche und offener Theke im 1. Obergeschoss
   (Fassungsvermögen bis 500 Personen).

5. Die Jugendräume im 2. Obergeschoss.

 

Zusätzlich wurden folgende Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen getroffen, um die Zukunftsfähigkeit des Bürgerhauses gewährleisten zu können:

1. Rückbau von maroden Gebäudeteilen wie des Wohnhauses und der
    25 m langen, bauphysikalisch desolaten Kegelbahn

2. Erneuerung und Trennung der gemeinsamen Leitungsführung bzgl. der
    Ver- und Entsorgung von Bürgerhaus und benachbartem Kindergarten

3. Erneuerung sämtlicher Grundleitungen innerhalb des Bestandsgebäudes

4. Kompletterneuerung der Heizungs- und Lüftungsanlage

5. Ertüchtigung des Brandschutzes sowie Neuorganisation der Rettungswege

6. Gewährleistung der Barrierefreiheit in allen Geschossen