Abwassergebühren bleiben 2022 stabil
FULDA, 15. Dezember 2021: Einstimmig hat die Verbandsversammlung des Abwasserverbands Fulda (AVF) dem Haushaltsplan 2022 zugestimmt. Er sieht unter anderem Gesamtinvestitionen in Höhe von 17,3 Millionen Euro in die Infrastruktur vor – eine neue Rekordsumme in mehr 50 Jahren Geschichte des Abwasserverbands.
Wie in den Jahren zuvor war ein ausgeglichener Haushaltsplanentwurf zur Beschlussfassung vorgelegt worden. Der Verbandsvorsitzende, Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner, hatte in seiner Haushaltsrede betont, dass die Einbringung des neuen Haushaltes in die Gremien des Verbandes unter dem Eindruck eines weiteren pandemischen Jahres erfolgen muss. „Gleich zu Beginn möchte ich ein dickes Lob und meine Anerkennung an all jene richten, die seit Monaten unter erschwerten Bedingungen die sogenannte kritische Infrastruktur der Abwasserbeseitigung und Abwasserreinigung aufrechterhielten“, so Schreiner.
Schreiner betonte, dass die Investitionserfordernisse weiterhin hoch seien. Umso erfreulicher sei es, dass der Verband mit den Maßnahmen zur Umsetzung des Substanzwertkonzepts gut vorankommen sei und das zu Ende gehende Jahr habe nutzen können, um eine Vielzahl an Planungen im Vorgriff auf spätere Umsetzungen voranzutreiben. Dasselbe gelte für das kommende Jahr - trotz der weitreichenden Einflüsse der Corona-Pandemie.
Neben der Substanz des Kanalnetzes, dem stetigen Ausbau der Klärwerke und der Entsorgungsproblematik für die Klärschlämme merke der Verband, dass eine verstärkte Berücksichtigung von Starkregenereignissen und deren Ableitungen sowie die Gewässerstrukturen im Verbandsgebiet erforderlich würden. „Diesen Zukunftsthemen stellen wir uns gemeinschaftlich“, so Schreiner. Der Verbandsvorsitzende ging auf das bevorstehende Investitionsprogramm ein und betonte, man halte weiterhin Kurs, das Anlagevermögen substanziell zu stärken. Auch im kommenden Jahr werde der Abwasserverband Fulda selbst in schwierigen Zeiten weiterhin ein stabiler Auftraggeber und somit unterstützender Motor für die Konjunktur sein können. Für Investitionen in Abwasseranlagen würden Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt 16,43 Millionen Euro eingestellt. Darüber hinaus würden weitere rd. 0,9 Millionen Euro in das Sachanlagevermögen investiert. Mit einer Gesamtinvestitionssumme von über 17,3 Millionen Euro sei dies der höchste Betrag, der seit der Verbandsgründung vor über 50 Jahren in die Erhaltung und Verbesserung der Infrastruktur des Verbandes investiert werde.
Dabei gab er eine erfreuliche Nachricht für die Gebührenzahler: Trotz der bereits im Jahre 2019 für das Jahr 2022 prognostizierten Gebührenerhöhung und obwohl hohe Investitionen im kommenden Jahr anstünden, sei es für das Jahr 2022 nochmals gelungen, die Gebühren stabil zu halten. Damit gelinge es, ein - wenn auch kleines - Zeichen zu setzen, dass in diesen besonderen Zeiten „nicht alles ins Wanken“ gerate, wie man beispielsweise an den regelrecht explodierenden Energiepreisen erkennen könne.
Er verwies auf die Entwicklung der Verschuldung im Verhältnis zur Veränderung des Vermögens im Haushaltsplan 2022. Es lasse sich eindrucksvoll ableiten, dass das
Vermögen des Verbandes alleine in den Jahren 2018 bis zum Jahresende 2021 um fast 16 Millionen Euro zugenommen habe. Die Verschuldung sei im gleichen Zeitraum jedoch lediglich um noch nicht einmal eine Million Euro angestiegen. Noch eindrucksvoller seien die Prognosen für das kommende Haushaltsjahr. Danach werde sich der Vermögenszuwachs um weitere 9,2 Millionen Euro erhöhen und das Anlagevermögen einen Rekordwert von rund 157,3 Millionen Euro erreichen. Angesichts dieser beeindruckenden Werte relativiere sich auch der Anstieg der Nettoneuverschuldung um 3,25 Millionen Euro auf voraussichtlich ca. 27,1 Millionen Euro am Jahresende 2022. Der vom Verband eingeschlagene Weg, die gewonnenen Erkenntnisse aus dem erstellten Substanzwerterhaltungskonzept konsequent und zielstrebig umzusetzen, sei richtig und sinnvoll. „Und trotzdem überlassen wir damit zukünftigen Generationen keine Schuldenberge und werden unserer Verantwortung, die Umwelt zu schonen und zu erhalten, in vollem Umfang gerecht“, resümierte Schreiner in seiner Rede.
Zudem erteilten die Mitglieder der Verbandsversammlung dem Verbandsvorstand, dem Verbandsvorsitzenden und der Geschäftsführung die Entlastung für die Jahresrechnung des Haushaltsjahres 2020 und verabschiedeten einen neuen Frauenförder- und Gleichstellungsplan des Abwasserverbandes Fulda für die Jahre 2022 bis 2027.