185 Medizin-Studienplätze am Klinikum Fulda
FULDA, 22. AUGUST 2023: Großer Bahnhof im Klinikum Fulda: Dort ist heute im Beisein von Ministerpräsident Boris Rhein die sogenannte Campusetage offiziell eröffnet worden. Dort ist ein wohl bundesweit einzigartiges Projekt angesiedelt, das die Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern in Hessen auf breitere Füße stellt. In Fulda werden Studierende der Marburger Philipps-Universität künftig des klinischen Teil ihres Studiums absolvieren können; Stadt und Landkreis Fulda erhoffen sich davon mittel- und langfristig positive Effekte für die ärztliche Versorgung der Region.
Ministerpräsident Boris Rhein sagte bei der Eröffnung: „Hessen bietet den Menschen im Land eine erstklassige medizinische Versorgung. Damit das angesichts des demografischen Wandels so bleibt, investieren wir gezielt in die Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte“, sagte Rhein am Dienstag bei der Eröffnung des Campus Fulda – eines Kooperationsprojekts der Philipps-Universität Marburg, der Hochschule Fulda und des Klinikums Fulda. Es soll mittelfristig das medizinische Angebot vor allem im ländlichen Raum erweitern.
Campus Fulda bietet erstklassige Voraussetzungen
Der im Klinikum Fulda eingerichtete Campus bietet angehenden Ärztinnen und Ärzten ab dem Wintersemester 2023/24 erstklassige Voraussetzungen für ihre klinische Ausbildung: Der Campus verfügt über drei Ausbildungsstationen, auf denen Studentinnen, Studenten und Auszubildende in Gesundheitsberufen gemeinsam eine Station leiten. Solche Ausbildungsstationen gibt es nur an wenigen Standorten in Deutschland.
Durch die Kooperation, die Hessen bisher mit 41 Millionen Euro gefördert hat und ab 2024 mit 21 Millionen Euro jährlich fördern wird, können 185 zusätzliche Vollstudienplätze für angehende Ärztinnen und Ärzte geschaffen werden. „Der Ausbau der Vollstudienplätze ist ein großer Gewinn für Hessen bei der Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner“, sagte der Regierungschef. Schon jetzt bilde Hessen im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl überdurchschnittlich viele Ärztinnen und Ärzte aus. „Mit den zusätzlichen Studienplätzen wird das Medizinstudium bei uns in Hessen nun noch attraktiver. Gleichzeitig erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass die Ärztinnen und Ärzte nach ihrer Ausbildung in der Region bleiben und auch in Zukunft zu einer flächendeckend guten medizinischen Versorgung der Menschen in der Stadt und auf dem Land beitragen werden“, sagte Rhein.
„Die heutige offizielle Eröffnung des Campus Fulda markiert in mehrerlei Hinsicht einen großen Tag: für Fulda und die Region Osthessen, für die Hochschule Fulda, die Universitätsmedizin Marburg und das Klinikum Fulda, aber auch für die Universitätsmedizin in ganz Hessen“, sagte Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand Krankenversorgung am Klinikum Fulda, und fügte hinzu: „Darauf haben wir gemeinsam mit der Hessischen Landesregierung, der Stadt und dem Landkreis Fulda lange und ausdauernd hingearbeitet. Eine gute Gesundheitsversorgung kann nur gelingen, wenn es ausreichend viele und gut ausgebildete Menschen gibt, die Patientinnen und Patienten versorgen können. Mit dem Campus-Start schaffen wir die Voraussetzungen für mehr Ärztinnen und Ärzte in Hessen.“
OB Dr. Heiko Wingenfeld erinnerte auch an die historische Dimension des Tages: Denn erstmals seit Auflösung der Fuldaer Universität im Jahre 1805 wieder in Fulda wieder junge Menschen zu Medizinerinnen und Medizinern ausgebildet. Ausgesichts der hohen Lebensqualität der Stadt und der Region Fulda sei er überzeugt, so Wingenfeld, dass sich viele der künftigen Absolventinnen und Absolventren nach dem Studium auch beruflich in der Region Fulda niederlassen werden.